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Am Independence Day zum Fußballmatch – Asylanten aus Sierra Leone gegen SV Hutthurm – Ergebnis 4:1 für die Gäste

Gefühlt die halbe Nationalmannschaft von Sierra Leone trat da am Unabhängigkeitstag der westafrikanischen Republik gegen den Fußballrest des SV Hutthurm an und gewann am Ende auch standesgemäß 4:1. Schon beim Aufwärmen hatte sich gezeigt, da treten Kicker an, die sich wie Profis vorbereiten.

SV-Vorstand Alexander Gahbauer hatte Funktionäre, Trainer und Ehemalige auf dem Kunstrasen um sich geschart. Die Hutthurmer Zweite konnte keinen abstellen, weil sie nämlich zeitgleich in Fürsteneck ran musste. Wegen des Verletzungsrisikos durfte auch keiner von der Ersten mitmachen. So kickten Kämpfertypen und Oldies gegen Rastellies. Die Afrikaner, durchtrainiert und muskulös brillierten mit ihrer Technik und Schnelligkeit, freilich manchmal übertrieben sie auch das Klein-Klein Spiel oder scheiterten im Abschluss an dem sehr sicheren Torhüter Karl-Heinz Roßgoderer aus der Hutthurmer AH.

Eingefädelt hat das alles Renate Duschl. Die medizinische Fachangestellte gibt den Asylbewerbern Sprachunterricht. Zunächst musste aber eine adäquate Spielkleidung her. Duschl schrieb an den Bayerischen Fußballverband und der schickte gleich einen Satz in Weiß/Blau mit dem Schriftzug „Bayern“ auf der Rückseite der Trikots und legte auch noch Bälle dazu. Die Stutzen, Getränke und was sonst noch alles notwendig war, spendierte die Hutthurmer Geschäftswelt. Dass die Afrikaner trainieren konnten, dafür sorgte Bürgermeister Hermann Baumann, der ihnen schon im Winter die Mehrzweckhalle zur Verfügung gestellt hatte und jetzt auch den Fußballplatz, soweit er frei ist.

Der Wunsch zum Spiel sei von den Asylbewerbern gekommen, berichtete Renate Duschl. Bisher hatten die nur gegen andere Asylanten gespielt. Weil zum Unabhängigkeitstag auch einige Sierra Leoner aus anderen Unterkünften nach Hutthurm kamen, war auch für reichlich Zuschauer gesorgt. Als Schiedsrichter stellte sich der erfahrene Josef Obernhuber zur Verfügung, der trotz allen Einsatzes der Akteure keine Probleme hatte.

Und nun zum Spiel. Schon nach zwei Minuten der erste Aufreger, als Roßgoderer mit einer tollen Parade eine riesige Chance vereitelte. Die Afrikaner drückten von Beginn an und das Spiel lief fast nur in der Hälfte der Hausherren ab, logische Folge, das 1:0 nach 10 Minuten. Bis zur Pause erhöhten die Gäste auf 2:0. Schon fünf Minuten nach Wiederanpfiff hieß es 3:0. Dann folgte die beste Zeit der Hutthurmer mit einem Pfostenschuss und einem Foulelfmeter, der sicher zum 3:1 verwandelt wurde. Doch am Ende setzte sich die bessere Technik und auch Kondition der Afrikaner durch, so fiel zwangsläufig auch noch das 4:1. Damit waren die Hausherren aber noch gut bedient, angesichts des Übergewichts der Gäste über die gesamte Spielzeit.

Freundschaftlich umarmte man sich nach dem Schlusspfiff und Josef Obernhuber knüpfte gleich Kontakte, waren doch im Gästeteam einige dabei, die gut in die Hutthurmer Zweite oder gar die Erste passen würden. Bei den Afrikanern war auch gleich Interesse erkennbar, so dass sich da etwas anbahnen dürfte. Zunächst zogen sich die Asylbewerber aber wieder in ihre Unterkunft zurück, wo sie mit ihren Landsleuten den Independence Day feierten. Das Fußballspiel war wieder ein kleiner Schritt in Richtung Verständnis füreinander.

Das Bild zeigt die beiden Teams vor dem Anpfiff.

(Text/Foto: Josef Heisl)