Seit 2007 veranstaltet der SC Weiding einen Aktionstag für behinderte Menschen mit einem Fußballturnier. Angefangen hat die Aktion im kleinen Kreise mit sechs Mannschaften, inzwischen nehmen rund 14 aktive Fußballmannschaften und weitere 16 Gruppen mit Menschen mit Behinderung, für die ein Spieleparcour organisiert wird, daran teil. Es kommen auch Gruppen aus Tschechien gern zum Sporttag. Der Aktionstag wurde vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds im Mai 2017 zum Event des Monats gewählt und im Jahr 2017 mit dem Inklusionspreis der Regierung Oberpfalz ausgezeichnet. Für die gesamte Veranstaltung fallen jedes jährlich ca. 10.000 Euro an, von denen der Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds in Prag 4.500 Euro übernimmt; der Rest wird über Spenden finanziert. Um den mittlerweile 350 Menschen mit Behinderung diesen Tag zu ermöglichen, plante der SC Weiding in seinem Sportheim nun behindertengerechte Toiletten, Waschgelegenheiten und Aufenthaltsräume schaffen. Für den geplanten Um- und Ausbau des Sportheims werden ca. 5.000 Euro kalkuliert, welche der Verein selbst nicht stemmen kann. Der Stiftungsvorstand hat dafür 2.000 Euro bewilligt. Da das diesjährige Integrative Sport- und Spielfest der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, nutzte der aktive Verein die Gunst der Stunde, die behindertengerechte Infrastruktur zu schaffen. Der Oberpfälzer Bezirks-Vorsitzende Thomas Graml war zu Gast, als die barrierefreie Toilettenanlage fertiggestellt wurde.
Hintergrund zur BFV-Sozialstiftung
Es sind Nachrichten, die meist Sprachlosigkeit hinterlassen: ein Unfall, der einen jungen Familienvater aus dem Leben reißt oder von einer Sekunde auf die andere an den Rollstuhl bindet, das Feuer oder das Hochwasser, das das Vereinsheim verschlingt, der Trainer, der die Diagnose einer Krankheit erhält, deren Behandlung alle Familienersparnisse auffrisst. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) ist sich bewusst, dass es neben der Fußballwelt mit sportlichen Highlights, Toren, Geselligkeit im Vereinsheim in der bayerischen Fußballfamilie eben auch diese traurige Seite der Medaille gibt. Um besser helfen zu können, hat der BFV 2012 die BFV-Sozialstiftung gegründet. Seitdem werden unschuldig in Not geratene Mitglieder der bayerischen Fußballfamilie unterstützt – mit Geld, das wiederum aus der bayerischen Fußballfamilie stammt. Fußball ist eben nicht nur sportlicher Wettkampf, sondern vor allem ein ganz großes Gesellschafts- und Sozialprojekt – vielleicht sogar das größte in der Bundesrepublik Deutschland. Die BFV-Sozialstiftung sammelt Spenden und wird nicht zuletzt auch durch den „Sozial-Euro“, der bei Entscheidungs- und Relegationsspielen in Bayern zusätzlich zum Eintritt erhoben wird, getragen. Sie ist damit ein echtes Gemeinschaftsprodukt der rund 4600 bayerischen Vereine, ihrer Mitglieder, des Bayerischen Fußball-Verbandes und der Amateurfußballfans.
Die Ehrengäste freuen sich über das gelungene Projekt: (von links): Bürgermeister Manfred Dirscherl, MdL Alexander Flierl, BFV-Bezirksvorsitzender Thomas Graml, Vorstand Josef Hellerbrand, ILE-Manager Christian Karl und 2. Vorstand Engelbert Horn.
(Bild: Hans Eibauer)