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Inspektionsreise zum Mosambik-Projekt

Dauerhafte Hilfe ist nur dann effektiv, wenn alle Maßnahmen regelmäßig auf dem Prüfstand gestellt werden.

Da macht das soziale Engagement des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) in Mosambik keine Ausnahme. Bereits seit 2005 unterstützt der BFV den Mosambikanischen Fußballverband (FMF) und hat im Rahmen dieser Kooperation verschiedene Sozialprojekte initiiert, ausgebaut und begleitet. Im Laufe der Jahre entstand zum Beispiel in Albazine, einem Armenviertel der Hauptstadt Maputo, in Zusammenarbeit mit dem Fußballverein „Associacao Desportiva de Albazine“ (ADA) ein Fußballplatz mit einem kleinen Büro-, Kabinen- und Lagergebäude, auf dem nicht nur klassisch Fußball gespielt wird, sondern regelmäßig auch Veranstaltungen mit sozialem Charakter durchgeführt werden. Mal geht es um Gesundheitsprävention, mal stehen Bildungschancen oder einfach Aufklärungsarbeit im Fokus. Das Interesse an Sport und insbesondere Fußball wird hier genutzt, um extrem wichtige Unterstützung gerade für die jungen Einwohner in Albazine zu leisten.

Wie auch vor der eigenen Haustüre in Bayern spielt auch in Mosambik die Kooperation von Schulen und Sportvereinen bei der Arbeit mit dem Nachwuchs eine große Rolle. Seit mehr als zehn Jahren unterstützt die BFV-Sozialstiftung deshalb auch die Grundschulen „EPC Albazine“, „EPC 9 de Agosto“ und „EPC Acordos de Roma“ mit zusammen mehr als 10.000 Schüler*innen. Sie befinden sich in unmittelbarer Umgebung des Fußballklubs ADA. Bei der Unterstützung der Grundschulen geht es neben einer guten Vernetzung der Schulen mit dem Sportverein vor allem um Bildung und infrastrukturelle Projekte, die die so wichtige Bildungsarbeit erst möglich macht.

Ende März machten sich Daniela Hubrig, Geschäftsführerin der BFV-Sozialstiftung, und Ulrike Bracht von der gemeinnützigen Organisation „Football for Worldwide Unity“ (FFWU) gemeinsam auf den Weg, um sich vor Ort ein Bild der aktuellen Arbeit zu machen und mit den Projektverantwortlichen vor Ort das künftige Vorgehen zu besprechen sowie die Zusammenarbeit nach monatelangen coronabedingten Einschränkungen wieder zu intensivieren.

Bei coronabedingten Einschränkungen denken die meisten wohl zunächst an die eigenen Einschränkungen und die Lockdowns und deren Folgen in Deutschland bzw. Bayern. Dass das Corona-Virus auch das Leben in Mosambik massiv beeinträchtigt hat, dürften die wenigsten auf dem Schirm haben. Und dass auch in dem südostafrikanischen Land die Möglichkeit, wieder Sport zu treiben, herbeigesehnt wurde, wohl auch nicht. „Sport ist wichtig für die Gesellschaft, für unsere physische und psychische Gesundheit. Sport und insbesondere Fußball bringt Menschen in Bewegung und gibt ihnen Lebensfreude zurück. Ganz besonders Kindern und Jugendlichen. Das ist vor allem nach dem monatelangen Lockdown und in einer immer noch pandemiegeprägten Zeit von enormer Bedeutung – nicht nur in Deutschland, vor allem auch in Mosambik. Daher freuen wir uns sehr, dass der Trainings- und Spielbetrieb auch in Mosambik kürzlich wieder starten konnte“, erklärt Daniela Hubrig.

Für den Fußball-Neustart hatte die Geschäftsführerin der BFV-Sozialstiftung auch gleich die passenden Geschenke im Gepäck: Die Jugendspieler*innen des TSV 1860 München und des TSV Milbersthofen sowie Tobias Pachonik, Profifußballer bei VVV-Venlo und ehemaliger BFV-Auswahlspieler, hatten über 50 Paar Fußballschuhe gespendet, die von Daniela Hubrig und Ulrike Bracht am ersten Tag der Reise beim „Festa de Futebol“ übergeben wurden und eine Riesenfreude bei den Kindern vor Ort auslösten. „Vielen Dank an die Fußballerinnen und Fußballer in Bayern, die ihre Fußballschuhe für unsere mosambikanischen Spieler*innen gespendet haben. Die Eltern unserer Kinder und Jugendlichen haben leider kein Geld für Sportausrüstung, insbesondere Fußballschuhe, die aber ebenso wie in Deutschland für die Spiele notwendig sind“, erklärt Pinto Barros, der als Vor-Ort-Projektkoordinator des BFV-Sozialprojekts die Fäden in der Hand hält.

Ein echter Meilenstein wurde dem Start des zusammen mit „Football for Worldwide Unity“ konzipierten „Credit-System“ für Trainer*innen des Fußballvereins „ADA“ geschafft. Das neue Belohnungssystem erfüllt gleich mehrere wichtige Aufgaben: Es soll die Coaches motivieren, sich langfristig, intensiv und aktiv in der Weiterentwicklung des Sozialprojektes in Maputo zu engagieren, die persönliche Entwicklung der Coaches und der jeweiligen Mannschaften forcieren und dem BFV und seiner Stiftung helfen, die Trainer*innen besser zu verwalten sowie den Einfluss ihrer Arbeit zu dokumentieren und auch für künftige Maßnahmen zu evaluieren.

Mit großer Freude konnten sich die Gäste aus Deutschland auch in den Grundschulen davon überzeugen, dass die bisherigen Investitionen genutzt und auch gepflegt werden. Bei einem Rundgang wurde der Zustand der mit BFV-Unterstützung errichteten Bibliothek, der Mehrzweckplätze und der Wasserpumpe inspiziert und über anstehende Projekte gesprochen. So wünschen sich die Schulen weitere Unterstützung für die Renovierung des Lehrerzimmers und die Digitalisierung der Bibliothek.

Ein wichtiger Bestandteil der Reise waren auch die Workshops, die mit Vertretern des Partner-Fußballvereins ADA veranstaltet wurden. An mehreren Tagen ging es darum, mit der seit vergangenem Jahr neuen Vorstandschaft des Vereins eine gemeinsame Strategie für die Zusammenarbeit zu entwickeln. Unter der Leitung von Ulrike Bracht wurden zunächst eine gemeinsame Vision und ein Wertebild entwickelt. Im zweiten Schritt dann geeignete Maßnahmen, um den Verein in eine gute Zukunft zu führen. Unter dem Motto „Werteorientierte Führung“ sind insbesondere die Trainer*innen geschult worden. Zusammen mit Ulrike Bracht als Instruktorin entwickelten die Workshop-Teilnehmer*innen zunächst Werte für sich selbst, für ihre Mannschaften und ihre Kompetenzen als Trainer*innen und im Anschluss geeignete Maßnahmen, um diese Werte in die Arbeit einfließen zu lassen.

Bei einem Treffen mit hochrangigen Vertretern des Mosambikanischen Fußballverbandes ging es zudem darum, die seit vielen Jahren bestehende Partnerschaft zu bekräftigen und auch wieder zu intensivieren. FMF-Generalsekretär Hilário Madeira empfing die bayerische Delegation gemeinsam mit Vorstandsmitglied Claudete Pereira, dem technischen Direktor Arnaldo Salvado und dem Grassroots Manager Saidate Moveia dafür in der Verbandszentrale in Maputo.

Der Besuch des zweiten Punktspiels des ADA-Frauenteams gegen Mathedje de Maputo (1:4) rundete die erfolgreiche „Inspektionsreise“ ab.