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100. Jubiläum: Schiedsrichtergruppe Schwandorf richtete die Feier in Wackersdorf aus

Für die Schiedsrichtergruppe Schwandorf war der Wunsch nach Verjüngung ein Thema bei der großen Feier zum 100. Jubiläum in Wackersdorf. Gleiches galt für den Appell zur gegenseitigen Unterstützung, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden.

1923 taten sich in Schwandorf und Umgebung einige Vereinsschiedsrichter zusammen, um eine Gruppe zu gründen. Dem war bereits 1919 die Gründung der Schiedsrichtervereinigung Gau Oberpfalz /Niederbayern vorausgegangen.

Das 100-jährige Jubiläum war nun ein willkommener Anlass für eine große Feier. Stefan Mehrl, der aktuelle Kreisschiedsrichterobmann, hieß eine große Zahl von Mitgliedern und ehemaligen Weggefährten im Schwimmbadcafé am Wasserturm willkommen. „Ein Jahrhundert lang haben wir unsere Leidenschaft für den Fußballsport in der Region in die Tat umgesetzt und dabei unzählige Spiele geleitet“, betonte Mehrl in seiner Rede. Es seien faire Entscheidungen getroffen, Momente des Triumphs, aber auch bitterer Niederlagen miterlebt worden.

Mehrl erinnerte an die Anfangszeiten nach dem zweiten Weltkrieg, als die nicht selten „abenteuerlichen Anfahrten“ noch per Fahrrad und für die Mannschaften sogar per Lastwagen erfolgten. Das der Sport überhaupt stattfinden konnte, sei vielfach vom Wohlwollen amerikanischer Besatzungskommandanten abhängig gewesen. Von den Anfängen des organisierten Fußballsportes bis in die Moderne habe die Gruppe stets die Verantwortung übernommen, dass die Regeln eingehalten und so ein fairer Wettbewerb gewährleistet sei.

 

Mangel an Schiedsrichtern ist ein Problem

Die Leidenschaft zum Fußball, gepaart mit dem besonderen Engagement für die Schiedsrichterei, habe die Gruppe zu dem gemacht, was sie heute sei: „eine tragende Säule des Sports in der Region“. Durch die Präsenz auf dem Platz und die erreichte Professionalität sei ein reibungsloser Ablauf und gerechte Entscheidungen garantiert. Die eigene Unparteilichkeit und Neutralität mache die Gruppe zu vertrauenswürdigen Ansprechpartnern für die Spieler, Vereine und Zuschauer.

Mit einem Blick nach vorne vermittelte der Obmann die Bedeutung der Weiterbildung, um den Regeländerungen und Hilfsmitteln gerecht zu werden. „Es reicht nicht mehr aus, nur am Ball zu bleiben, vielmehr müssen wir die Regelfragen ständig neu verinnerlichen und auf dem Feld richtig umsetzen“, verdeutlichte Mehrl. Er machte kein Geheimnis daraus, dass ein Mangel an Schiedsrichtern herrsche. Das Durchschnittsalter liege über 40 Jahren und sollte dringend gesenkt werden. Ziel müsse es sein, dass möglichst kein Spiel unbesetzt bleibe. Verbunden mit dem Dank für die geleistete Arbeit vermittelte er seinen Stolz darauf, Teil dieser Gruppe zu sein. Mit einem Regionalliga-, drei Bayernliga- und elf Bezirksligaschiedsrichtern stehe die Gruppe Schwandorf derzeit sehr gut da. Die Lücke zur Landesliga hoffe er zeitnah schließen zu können und auch jemanden in der Bundesliga zu haben, wie schon einmal, wäre schön.

 

Gesprächsrunde mit Bürgermeister Thomas Falter

Einen weiteren Part an diesem Festabend übernahm der ehemalige Bezirksobmann und MZ-Sportredakteur Andreas Allacher. Er hatte eine Reihe von Fragen an jeweils eine Expertenrunde aus der Politik und dem Verband vorbereitet. Die Politik war vertreten durch den stellvertretenden Landrat Jakob Scharf und Bürgermeister Thomas Falter. In der Sportrunde beantworteten BFV-Bezirksverbandsvorsitzender Thomas Graml, Michael Völkl, Mitglied des Verbandsschiedsrichterausschusses, Markus Weigert vom Bezirksschiedsrichterausschuss Oberpfalz und Werner Mages, BFV-Kreisvorsitzender Cham/Schwandorf, die Fragen.

Im Anschluss überreichte Mehrl eine Spende von 1000Euro an den Bezirksvorsitzenden Thomas Graml – zugunsten der BFV-Sozialstiftung. Graml selbst überreichte der Gruppe anlässlich des Jubiläums eine BFV- Ehrenurkunde in Gold. Außerdem hatte die Gruppe rund 50 Trikots sowie eine Vielzahl von Hosen und Stutzenpaaren an Ali Moustapha übergeben, der seit vielen Jahren den Nachwuchsfußball in seinem krisengebeutelten Heimatland Niger unterstützt.

Der Ex-Profi kam einst über Berlin zum FC Linde Schwandorf und zum SC Ettmannsdorf, wo er eine neue sportliche Heimat fand und sich auch schon als Trainer engagierte. Nach mehreren Trikotgarnituren des Ettmannsdorfer Landesligisten für die Kinder eines Waisenhauses geht nun die von den Schwandorfer Schiedsrichtern gespendete Sportausrüstung nach Afrika,. Moustapha dankte „von ganzem Herzen für die Spende.“

(Foto & Text: Ralf Gohlke, Mittelbayerische Zeitung)